Zentrale Orte bündeln die für das Leben notwendigen Einrichtungen und gewährleisten die Grundversorgung der Bevölkerung, die sogenannte Daseinsvorsorge. Die meisten Menschen in Deutschland erreichen das nächste Mittel- oder Oberzentrum in höchstens 20 Minuten.
Zu den zentralen Herausforderungen des demografischen Wandels zählt in vielen Regionen die Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge, das heißt der Grundversorgung der Bevölkerung mit sozialer und technischer Infrastruktur. Dazu zählen zum Beispiel die Müllabfuhr, der Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs oder das Angebot von Bildungs- und Kultureinrichtungen. Viele Dienstleistungen wie Fachärzte, Krankenhäuser, Gymnasien, Theater oder Fachgeschäfte sind nicht in jeder Gemeinde verfügbar, sondern in sogenannten Mittel- und Oberzentren konzentriert. Das gilt ebenso für viele Arbeitsplätze. Eine gute Erreichbarkeit dieser zentralen Orte ist daher ein wichtiger Indikator für die Lebensqualität der Bevölkerung.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist Deutschland wenig zentralisiert und verfügt über ein breites Netz an Zentren. Rund 97 Prozent der Bevölkerung erreichen das nächste Mittel- oder Oberzentrum innerhalb von 20 Minuten Fahrzeit mit dem Pkw. Sind Personen wie Schüler oder ältere Menschen auf öffentliche Verkehrsmitteln angewiesen, ist die Erreichbarkeit vielerorts jedoch deutlich schwieriger. Hiermit erreichen nur 82 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten ein Mittel- oder Oberzentrum.
Eine eingeschränkte Erreichbarkeit von Mittel- und Oberzentren gibt es naturgemäß abseits von größeren Städten. Dies betrifft vor allem die deutschen Inseln, aber auch einige ländliche Gebiete wie die Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt. Hier muss die Daseinsvorsorge häufig für eine vergleichsweise kleine Bevölkerung und über längere Entfernungen gewährleistet werden, was in der Regel mit höheren Kosten verbunden ist. Die in den peripheren Regionen aufgrund der Abwanderung von jungen Menschen besonders weit fortgeschrittene Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung sowie die begrenzten finanziellen Handlungsmöglichkeiten der betroffenen Kommunen und Landkreise verstärken die Herausforderungen.
Mit 236 Einwohnern je Quadratkilometer ist Deutschland eines der am dichtesten besiedelten Länder Europas. Die Bevölkerung ist aber regional ungleich verteilt.
Die meisten Kinder besuchen eine Kindertageseinrichtung. Zwischen Landkreisen und Städten sowie bei der Ganztagsbetreuung zeigen sich regionale Unterschiede.
Aufgrund der starken Zuwanderung aus dem Ausland gab es zuletzt bundesweit positive Wanderungssalden. Bei den Wanderungsgewinnen zeigen sich aber regionale Unterschiede.
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