Zum Ende des Jahres 2022 lebten 84,4 Millionen Menschen in Deutschland. Das sind mehr als jemals zuvor. Die zukünftige Entwicklung der Bevölkerungszahl ist ungewiss.
Seit 1950 hat sich die Bevölkerungszahl um 15 Millionen Einwohner erhöht. Vor allem in den 1950er, 1960er und 1990er Jahren sowie seit 2011 ist die Bevölkerung stark gewachsen. Dazu hat insbesondere die Zuwanderung beigetragen, denn bereits seit 1972 sterben in Deutschland jedes Jahr mehr Menschen als geboren werden.
Wie die demografische Entwicklung zukünftig aussehen könnte, hat das Statistische Bundesamt in der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung ermittelt. Sofern sich Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo moderat entwickeln (Variante 2), würde die Bevölkerungszahl annähernd stagnieren und 2070 bei 82,6 Millionen liegen. Im Szenario einer relativ alten Bevölkerung (Variante 4) wird hingegen eine niedrige Geburtenrate, eine hohe Lebenserwartung und ein niedriger Wanderungssaldo angenommen. Im Ergebnis würde die Bevölkerung bis 2070 auf 73,5 Millionen zurückgehen. Bei einer hohen Geburtenrate, einer niedrigen Lebenserwartung und einem hohen Wanderungssaldo (Variante 5, relativ junge Bevölkerung) würden im Jahr 2070 fast 91 Millionen Menschen in Deutschland leben. Die Bevölkerung in Deutschland könnte also langfristig schrumpfen, stagnieren oder weiter wachsen.
15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
Bevölkerungsvorausberechnungen sind keine Prognosen. Sie liefern „Wenn-Dann-Aussagen“ und zeigen, wie sich die Bevölkerung und deren Struktur unter bestimmten Annahmen zur künftigen Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und Wanderungen verändern würden.
Bei den koordinierten Bevölkerungsvorausberechnungen sind die Annahmen und das Berechnungsverfahren zwischen den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder abgestimmt. Sie liefern somit untereinander vergleichbare Ergebnisse.
Die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung umfasst im Kern je drei Annahmen zur Entwicklung von Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo. Die Varianten beruhen auf einer unterschiedlichen Kombination dieser Annahmen. Sie markieren die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Bevölkerung voraussichtlich entwickeln wird.
Die Spannbreite der Bevölkerungsgröße reicht von 0,7 Millionen in Bremen bis 18 Millionen in Nordrhein-Westfalen. Am stärksten wachsen und schrumpfen tun andere Länder.
Zuwanderung prägt die demografische Entwicklung Deutschlands. Im Jahr 2022 erreichte der Wanderungsgewinn einen neuen Höhepunkt.
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