Bereits seit März 2016 informieren die von der Polizei Hessen geschulten Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren (SfS), als kompetente Ansprechpartner „auf Augenhöhe“, ihre Altersgruppe vor Ort über bestimmte Kriminalitätsformen, Unfallrisiken, entsprechende Vorbeugungsmöglichkeiten sowie allgemeine Präventionsthemen.
Gerade für Kriminelle stellt die „Generation 65+“ aus unterschiedlichsten Gründen ein lohnendes Ziel dar. Fast immer haben sie es auf die Ersparnisse ihrer Opfer abgesehen und missbrauchen mit perfiden Tricks deren Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft sowie das Vertrauen älterer Menschen beispielsweise in ihre Familien oder in die Polizei.
Beim „Enkeltrick“ geben sich beispielsweise die Täter am Telefon im Rahmen einer rhetorisch geschickten, professionellen Gesprächsführung unter anderem als Verwandter, zum Beispiel Enkel, Neffe, Nichte, des Angerufenen aus. Mit den Worten „Rate mal, wer dran ist?“ oder ähnlichen Formulierungen werden die Gespräche zumeist eröffnet. Im weiteren Gesprächsverlauf täuschen die Täter eine dringende, persönliche Notlage und einen finanziellen Engpass vor, zum Beispiel Wohnungs- oder Autokauf. Sie fordern von den Opfern (kurzfristige) Bargeldzahlungen als vermeintliche Hilfe aus der Notlage, wobei eine Rückzahlung stets zugesichert wird. Sofern die Geschädigten das Bargeld nicht zuhause haben, werden diese gedrängt, den entsprechenden Betrag bei ihrer Bank abzuheben.
Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt und die Opfer werden erfahrungsgemäß durch mehrmalige Anrufe extrem unter psychischen und zeitlichen Druck gesetzt. Sie werden aufgefordert, absolute Verschwiegenheit gegenüber externen Personen zu wahren. Nach der Geldübergabe verlieren die Geschädigten unwiederbringlich ihre nicht selten über Jahre angesammelten Ersparnisse.
Kriminelle nutzen zudem die schnellen Veränderungen, die der technische Fortschritt vor allem im Bereich Computer und Internet mit sich bringt, gezielt aus. „Falsche Polizeibeamte“, „Enkeltrick“ oder Betrug beim Online-Banking sind nur einige der Maschen, mit denen Betrüger Straftaten zum Nachteil älterer Menschen begehen.
Oftmals scheuen die Opfer den Gang zur Polizei, weil sie sich schämen oder selbst schuldig fühlen. Darüber hinaus treten nicht Wenige aus Furcht vor weiteren Betrügereien den sozialen und gesellschaftlichen Rückzug an. Aus diesem Grund wurde das Konzept „Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren (SfS)“ entwickelt, um das Vertrauen dieser Altersklasse zu stärken und das Wissen über Kriminalitätsverhütung zu erweitern.
Ebenso bleibt bei den „Best-Agern“ der Wunsch nach Mobilität als wesentlicher Beitrag zur Unabhängigkeit und Flexibilität bestehen, während die Herausforderungen des Straßenverkehrs steigen: Wachsendes Verkehrsaufkommen, neue Mobilitätsformen wie E-Bikes oder Pedelecs, moderne Pkw mit einer Vielzahl an technischen Assistenzsystemen sind nur einige Beispiele dafür. Zusätzlich können Einschränkungen in der individuellen Leistungs- und Wahrnehmungsfähigkeit die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen beeinträchtigen. Das kann bei der Teilnahme am Straßenverkehr negative Auswirkungen für die oder den Betroffenen oder andere Verkehrsteilnehmer haben.
Aus ihrer Lebenserfahrung heraus kennen die ehrenamtlichen „SfS“ mögliche Probleme ihrer Altersgruppe und sprechen die gleiche Sprache. Bei Vortragsveranstaltungen, runden Tischen, Bürgergesprächen auf der Straße oder Seniorensprechstunden aktivieren sie bei ihrer Zielgruppe die Hilfe zur Selbsthilfe und können so dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl älterer Menschen zu Hause und im öffentlichen Raum zu stärken. Oft können sie dadurch die Lebensqualität älterer Menschen steigern.
Ihre Tätigkeit üben die SfS selbständig und eigenverantwortlich aus, während sie in Präventionsgremien der Kommunen in ihrer Region bedarfsorientiert eingebunden sind. Durch ihr ehrenamtliches Engagement sind sie eine wertvolle Unterstützung in der polizeilichen Präventionsarbeit.
Die Hessische Landesregierung stärkt mit dem Projekt die digitale Medienkompetenz älterer Menschen in Hessen. Dabei werden Di@-Lotsinnen und -Lotsen ausgebildet, die Ältere in die digitale Welt begleiten.
Das gute und selbstbestimmte Leben im Alter ist eine wesentliche Leitidee der aktiven Demografiepolitik der Hessischen Landesregierung. Sie bildet daher einen Schwerpunkt in der Hessischen Demografiestrategie im Handlungsfeld „Älter werdende Gesellschaft“.
Mit dem Programm schafft die Landesregierung die Voraussetzungen für eine aktivierende Umgebung und baut Bewegungs- und Sportangebote entlang aller Lebensphasen sowie Zielgruppen aus.
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