Die Altersstruktur der Beschäftigten im öffentlichen Dienst unterscheidet sich deutlich zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie zwischen Aufgabenbereichen.
Im Vergleich zu allen Erwerbstätigen ist das Personal im öffentlichen Dienst überdurchschnittlich alt – und weiblich. Dabei zeigen sich jedoch große Unterschiede zwischen Bund, Ländern und Kommunen. So ist die Bundesverwaltung besonders alt, wenn die überwiegend jungen Berufs- und Zeitsoldaten nicht berücksichtigt werden. Zudem sind selbst bei Ausschluss der meist männlichen Soldaten nur 41 Prozent der Bundesbeschäftigten weiblich. Auf der Ebene der Länder und Kommunen ist der Frauenanteil an den Beschäftigten mit rund 60 Prozent deutlich höher. Das Personal im Landesbereich ist tendenziell etwas jünger als im kommunalen Bereich.
Verschiedene Aufgabenfelder und historische Entwicklungen sind wesentliche Gründe für die Unterschiede in der Beschäftigtenstruktur von Bund, Ländern und Kommunen. So ist zum Beispiel ein großer Anteil der Landesbeschäftigten als Lehrer tätig. Diesen Beruf üben mehrheitlich Frauen aus. Darüber hinaus wurden zwischen 1960 und 1980 viele junge Lehrer eingestellt, um die Babyboomer-Jahrgänge zu unterrichten, während es danach lange Zeit weniger Einstellungen gab. Erst in jüngerer Zeit werden wieder mehr Lehrer gesucht, um die nun in den Ruhestand gehende alte Lehrergeneration zu ersetzen. Beides beeinflusst grundlegend die Personalstruktur der Länder.
Mehr als jeder vierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst war 2022 über 55 Jahre alt und geht damit innerhalb von etwa zehn Jahren in den Ruhestand. Die Altersstruktur variiert stark zwischen den Aufgabenbereichen. So sind im Verkehrs- und Nachrichtenwesen 40 Prozent der Erwerbstätigen über 55 Jahre alt. Das liegt aber hauptsächlich an den Beamten der ehemaligen Bundesbahn und Bundespost, die nach der 1993 beziehungsweise 1994 erfolgten Privatisierung teils noch immer in den Nachfolgeunternehmen beschäftigt sind.
Einen geringen Anteil an älteren Beschäftigten hat der Bereich Verteidigung, wozu wesentlich die überwiegend jungen Soldaten beitragen. Auch der Hochschulsektor mit vielen studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeitern hat relativ wenig ältere Beschäftigte. Viele Neueinstellungen in den letzten Jahren bei der Polizei und für die Kindertagesbetreuung haben ebenfalls zu einer relativ jungen Altersstruktur in diesen Bereichen beigetragen.
Die Zahl der im öffentlichen Dienst Beschäftigten ist in den letzten Jahren stark gewachsen, vor allem im kommunalen Bereich. Die wichtigsten Aufgabenbereiche sind Schulen und Soziale Sicherung.
Die Versorgungsausgaben von Bund, Ländern und Kommunen für pensionierte Beamte, Richter und Berufssoldaten sowie ihre Hinterbliebenen sind stark gestiegen.
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