Die lange Zeit gewachsene Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich zurückgehen. Gleichzeitig nimmt der Anteil älterer Personen an der Erwerbsbevölkerung zu.
Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 74 Jahren ist in Deutschland nach 1950 kontinuierlich gewachsen und erreichte 2005 mit rund 64 Millionen Personen einen Höchststand. Der anschließende demografisch bedingte Rückgang wurde durch die Bereinigung der Einwohnerzahlen im Rahmen des Zensus 2011 deutlich verstärkt, so dass heute nur noch 62,3 Millionen Frauen und Männer zur Erwerbsbevölkerung zählen. Trotz stetiger Zuwanderung aus dem Ausland wird sie voraussichtlich weiter schrumpfen. Entsprechend einer Hauptvariante der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung könnten 2050 lediglich 56 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter sein – so wenige wie zuletzt 1968.
Der Rückgang der Erwerbsbevölkerung wird begleitet von ihrer zunehmenden Alterung. So ist der Anteil der unter 30-Jährigen an der Erwerbsbevölkerung zwischen 1990 und 2020 von 29 auf 21 Prozent gesunken. Gleichzeitig ist der Anteil der über 60-Jährigen von 17 auf 24 Prozent gestiegen und wird weiter wachsen.
Die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung ist direkt verbunden mit der Dynamik der Gesamtbevölkerung. Der Eintritt geburtenstarker Jahrgänge in das erwerbsfähige Alter, wie bis Mitte der 1980er Jahre geschehen, führt zu einer Verjüngung und einem Wachstum der Erwerbsbevölkerung. Bis etwa 2030 stützen diese Babyboomer-Jahrgänge die Größe der Erwerbsbevölkerung, erhöhen aber aufgrund ihres zunehmenden Alters zugleich den Altersdurchschnitt. Nach dem Ausscheiden der Babyboomer aus dem erwerbsfähigen Alter wird die Erwerbsbevölkerung schrumpfen und temporär leicht jünger.
Der Anteil der Erwerbstätigen variiert stark nach Alter und Geschlecht, ist aber zwischen 2000 und 2020 insgesamt deutlich gestiegen. Im Alter von 30 bis 55 Jahren ist die Erwerbsbeteiligung am höchsten.
Ein großer Teil der Mütter kehrt erst in den Arbeitsmarkt zurück, wenn das jüngste Kind das Kindergartenalter erreicht hat und arbeitet dann in Teilzeit. Väter arbeiten häufiger und in Vollzeit.
Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Ihre Altersstruktur ist das Abbild der Bevölkerungsgeschichte der letzten 100 Jahre.
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